Über die Autoren der aufgeführten Geschichten und Gedichte
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August Bolhöfer


Geboren am 1. Dezember 1849 als Sohn eines Bauern auf dem Bolhof bei Oerlinghausen. Weil er als nachkommender Sohn nicht auf dem Hofe bleiben konnte, ging er nach Lippstadt und trat in eine Großhandlung ein. Anschließend wurde er Hausierer und zog mit dem Schimmel, dem Postwagen und später mit der Eisenbahn durch das Sauerland, um seine Waren anzubieten. Später ließ er sich in Lippstadt nieder, wo er ein Farben- und Tapetengeschäft gründete. Er starb am 2. Juli 1917 in Lippstadt, wo er hohes Ansehen genossen haben soll. (Vgl. Staercke, 1936.)

Sein Schützenlied ist auch heute noch nicht vergessen [...]. Durch sein Römerlied "Med der grauden, frechen Schniuden" ist er in ganz Deutschland bekannt geworden [...]. Bolhöfer war ein lippischer Heimatdichter. In Platt und Hochdeutsch hat er seine Stimmungen zum Ausdruck gebracht, Gelegenheitsware, wie er sie seinen Kunden anbot. (Staercke, 1936.)

Pseudonyme: Simon; Simon von der Lippe.

Bildnis: Fotogr. (Lipp. LB Detmold) [Abb. in: Staercke, 1936].

Gedenkstätte: Sein Grab liegt an der Grenze zwischen Lippstadt und Lipperode.


Karl Brüggemann

Geboren am 24. August 1911 in Remmighausen bei Detmold. Lehre als Zimmermann in Spork-Eichholz. Bis 1974 Zimmermann in Detmold und Umgebung. Plattdeutscher Erzähler im Lippischen Heimatbund, seit 1982 Beisitzer in der Fachstelle Mundart. Begründer und Leiter der Plattdeutschen Gruppe in Horn-Fissenknick. Er starb am 27.05.1998.

Auszeichung: Goldene Kornblume, Lippinghausen (1981).

Selbständige Veröffentlichungen: Dat aule Platt, et liebet nau. Lyrik un Prosa up lippsk Platt. Bd. 1. Detmold: Lipp. Heimatbund 1982; Bd. 2. Ebd. 1990.

Unselbständige Veröffentlichungen in: Lipp. Blätter für Heimatkunde – Heimat Lippe 1975, Nr. 3 – Lipp. Landesztg. [Erz.] – Ruimsel un Vertellsel. Detmold. Bd. 1, 1976, Bd. 2, 1980 – Seißen-Klang. Herford 1984 – Tungenslag. Münster 1991, Bd. 1f.

Tonträger: Singendes, klingendes Lipperland (LP) [Mitverf.] – Plattdeutscher Lesebogen (MC) [Mitverf.].

Unselbständige Veröffentlichungen über Brüggemann: Heimatdichter Karl Brüggemann 70 Jahre, in: Lipp. Landesztg. vom 24.8.1981.

Sammlung: Inst. für niederdt. Sprache, Bremen: Datenslg.

Nachschlagewerke: Lipp. Bibliogr., Bd. 2, 1982 – Lipp. Autorenlex., Bd. 1, 1986 – Lipp. Bibliogr. 1987ff. – Sowinski 1997 – Dt. Bibliothek.

Korl Biegemann alias Karl Ulrich Volkhausen

Geboren am 6. Februar 1854 in Volkhausen/Lippe als Sohn eines Amtsmeiers. Besuch der Volksschule in Retzen und von 1864 bis 1872 des Gymnasiums in Detmold. Anschließend Studium der Medizin in Würzburg, Göttingen und Leipzig. 1877 medizinische Staatsprüfung und Doktor-Examen. 1877 Soldat. Er praktizierte seit 1878 als Arzt und seit 1893/1894 als Kreisarzt in Schötmar (heute Stadtteil von Bad Salzuflen). 1904 wurde er als Kreisarzt nach Detmold berufen. 1914 trat er in den Ruhestand. Er starb am 14. Januar 1937 in Volkhausen. mehr hier.

Wilhelm Oesterhaus (1857 - 1927)

Geboren am 9. März 1840 in Detmold. Nach der Lehrerausbildung (1857) unterrichtete er mehrere Jahre auf dem Lande (1857 Schulvikar in Deumbke, danach Hilfslehrer in Luiensen), seit 1868 in Deppeln bei Detmold und seit 1871 in Detmold, wo er am Gymnasium Elementarunterricht erteilte. Seine Tochter Bertha Oesterhaus war ebenfalls schriftstellerisch tätig. Er starb am 27. Februar 1927 in Detmold.

Selbstständige Veröffentlichungen
Juse Platt. Gedichte. Detmold: Klingenberg 1882. 96 S. (Lipp. LB Detmold, UB Paderborn, ULB Münster, Online-Ressource der ULB Münster); 2. Aufl. u.d.T.: I‘use Platt. Gedichte in ault Lippsk. Betterte un vergrötterte Uplage. Detmold: Meyer 1914. IV, 108 S. (Komm. für Mundart und Namenforschung des LWL Münster, StLB Dortmund, Lipp. LB Detmold, StLB Dortmund) – Zum zweiten September 1890 [Ged.]. Detmold 1890 (Lipp. LB Detmold) – Hermann der Cheruskerfürst. Vaterländisches Trauerspiel in fünf Aufzügen. Detmold: Meyer 1894. 118 S. (Lipp. LB Detmold, StA Bielefeld, USB Köln) – Odemissen. Roman. Berlin: Janke 1894. 2 Tle. in 1 Bd. 190, 224 S. (Lipp. LB Detmold) – Kaiser Wilhelm der Grosse. Festdichtung zur hundertjährigen Wiederkehr seines Geburtstages zu den im Fürstlichen Schauspielhause Detmold gestellten lebenden Bildern. Detmold: Meyer 1897. 12 S. (StLB Dortmund, Lipp. LB Detmold) – Denkschrift zum 300jährigen Jubiläum der Bürgerschützen der Residenzstadt Detmold. Detmold: Meyer 1900. 26 S. (Lipp. LB Detmold) – Geschichte der Fürstlich lippischen Truppen in den Jahren 1807-1815. Detmold: Meyer 1907; 1909. 86 S. (Lipp. LB Detmold, StLB Dortmund) – Aule Euken. Lippsk Platt. Vertellse, Gedichte, Volksstücke. Detmold: Meyer 1913. IV, 97 S. (Komm. für Mundart und Namenforschung des LWL Münster, Lipp. LB Detmold, StA Bielefeld, StLB Dortmund, EAB Paderborn) – Altlippischer Hirtenreigen aus den Lüdenhauser Bergen. Aus der Erinnerung in Noten gesetzt und mit Text versehen. 1913 (= Beil. zum Jahresbericht des Lipp. Bundes für Heimatschutz und Heimatpflege 6) [Faks.] (Lipp. LB Detmold) – Formenlehre des lippischen Platt u.a. Handschriftliches Manuskript. o.O. o.J. [ca. 1910-1920] – Satzlehre der lippisch-plattdeutschen Mundart. Fotokopie eines handschriftlichen Manuskripts. o.O. o.J.

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Fritz Platenau

Geboren am 13. März 1896 in Hannover. Er wuchs in Blomberg-Istrup auf, wo er überwiegend lebte. Besuch der Rektoratsschule in Blomberg und anschließend bis 1916 der Landwirtschaftsschule in Hameln. Als Soldat im Ersten Weltkrieg schwere Verwundung. 1921 Übernahme des väterlichen Hofes in Istrup, den er 1924 verpachtete. Er war anschließend als landwirtschaftlicher Gutachter und Schätzer tätig, u.a. während des Zweiten Weltkriegs bei Umsiedlungsaktionen in Polen. Er starb nach 1981 in Hannover. Er war Vorsitzender des Gartenbau-Vereins in Blomberg.

Auszeichnungen:
Große Goldene Ehrennadel des Lippischen Heimatbundes; Goldene Kornähre des Lippischen Plattdeutschen Vereins; Bundesverdienstkreuz 1976.

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Fritz Schemmel

* 27.07.1889 Valdorf
+ 14.11.1967 Schötmar

geb. am 27. Juli 1889 in Valdorf [heute Ortsteil von Vlotho]; er stirbt am 14. November 1967 in Schötmar.

August Wiemann

Geboren am 25. Mai 1884 in Hörste als Sohn eines Zieglers und Maurermeisters. Mit Hilfe eines Fürstlichen Stipendiums konnte er die Präparandie in Detmold besuchen, musste aufgrund des damaligen Lehrermangels bereits mit 18 Jahren, noch vor Abschluss der Lehrerprüfung, an einer Schule in Hiddesen unterrichten. 1903, nach Abschluss des Examens, wurde er in das lippische Bergdorf Talle versetzt, wo er sich durch Überanstrengung ein Herzleiden zuzog. 1906 Versetzung nach Berlebeck. 1907 schwere Tuberkuloseerkrankung. 1910 Versetzung nach Billerbeck bei Münster. 1912/1913 unterbrach er seine Lehrtätigkeit und begann ein Studium der Germanistik an der Akademie in Posen, um sich zum Mittelschullehrer ausbilden zu lassen. 1913 Abbruch des Studiums und Rückkehr nach Talle, wo er von 1913 bis 1922 als Lehrer wirkte. Hier wurde er außerdem zum Heimatforscher und ‑schriftsteller. Von 1922 bis 1934 unterrichtete er in Reelkirchen und von 1934 bis zu seiner Pensionierung 1950 an einer Mädchenschule in Detmold, wo er am 12. April 1951 starb.

Freundschaft mit Korl Biegemann und Friedrich Wienke.
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Selbstständige Veröffentlichungen

Heimatkundliche Bilder aus dem Ilsetal. Detmold: Meyer 1920 – Aus stillen Winkeln. Niedersächsische Dorfgeschichten. Detmold: Meyer 1922 – Lippische Mundarten. Geschichten und Gedichte, Sprichwörter, Rätsel und Reime in Auswahl. Detmold: Meyersche Hofbuchhandlung 1922 [mit Heinrich Schwanold, Karl Wehrhan] – Aus Niedersachsens Sagenborn. Teil 1. Mittelweserland. Bad Salzuflen: Schade 1925 [mit Heinrich Schwanold] – postum: W. Süvern (Hg.). Lemgo 1972: Heimatkundliche Wanderungen im Lipperland – Werkausgabe: W. Süvern (Hg.): Sammlung der Schriften von August Wiemann. Lemgo 1972. Band 1: Plattduitsk sall geln! Ernste und lustige Vertellse in lippsk Platt; Bd. 2: Blätter aus unsers Herrgotts Garten. Tagebuchaufzeichnungen eines Naturfreundes; Bd. 3: Und höre die Vöglein singen!; Bd. 4: Von Pflanzen und Tieren, von Himmel und Sternen; Bd. 5: Heimatkundliche Wanderungen im Lipperland; Bd. 6: Aus Geschichte und Volkstum unserer Heimat; Bd. 7: Klingt ein Lied mir immerdar! Erinnerungen, Stimmungsbilder, Würdigungen.
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Friedrich Wienke

Er wurde bekannt als Heimat- und Zieglerdichter. Geboren am 20. September 1863 in Brakelsiek, gestorben am 17. Dezember 1930 in Schieder/Kreis Detmold.

Selbständige Veröffentlichungen: Zieglerlieder. Gedichte. Mit Vorw. von A. Zeiß. Lage: Velchert 1889. 104 S. (Lipp. LB Detmold); 2., verm. Aufl. ebd. 1900. 132 S. (StA Bielefeld, Lipp. LB Detmold); 3., verm. Aufl. Detmold: Meyer 1908. 155 S. (Lipp. LB Detmold); 4., verm. Aufl. ebd. 1908. 168 S. (StA Bielefeld, ULB Münster, Lipp. LB Detmold) – Lippische Volkslieder. Ebd. 1912 [mit K. Wehrhan] (ULB Münster, StA Bielefeld, Lipp. LB Detmold) – Bleomen twisken Steunen. Plattduitske Gedichte. Ebd. 1927. 150 S. (Lipp. LB Detmold, StA Bielefeld) – postum: H. Brand (Hg.): Lieder von Friedrich Wienke und Heinrich Wienke. Humfeld 1964. 24 Bl. (Lipp. LB Detmold).

Unselbständige Veröffentlichungen in: H. Schwanold, K. Wehrhan, A. Wiemann (Hg.): Lippische Mundarten. Detmold 1922: De lipsken Berge – Vaterländ. Bl., Detmold, 3, Nr. 3 vom 6.2.1924: Korl Biegemann [Ged.]; Nr. 4 vom 20.2.1924: Nachklänge zu Korl Biegemanns Geburtstage. Äok Tichelers grateleört [Ged.]; Nr. 9 vom 30.3.1924: Zieglers Abschied [Ged.]; Jg. 5, Nr. 11 vom 30.7.1926: Schützenfest oder Heimatfest? – Lipp. Kalender, Detmold, 1925: Lipper in Amerika; Jg. 1928: Lustige Hochzeit; Jg. 1929, S. 87: Vom Flachsfelde bis zur Spinnstube; Jg. 1930: Uppen Tiggelwerke vör fiftig Johr'n – postum: Heimatland Lippe, Detmold, 69, 1976, Nr. 6 [Ged.]; Jg. 77, 1984, Nr. 1: Lied der Arbeitslosen von Lothe. Aufgestöbert und komm. von G.Bachler.

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Heinrich Wienke

Geboren am 2. August 1898 in Brakelsiek bei Detmold (heute Ortsteil von Schieder-Schwalenberg) als Sohn des lippischen Zieglerdichters Friedrich Wienke. Nach der Schulentlassung war er einen Sommer lang als Zieglerjunge im Niederelbegebiet. Berufswechsel und Ausbildung zum Starkstromtechniker. Soldat im Ersten Weltkrieg. Nach seiner Rückkehr Aufstieg zum Betriebsinspektor. Im Zweiten Weltkrieg war er zeitweilig Berichterstatter in Rußland und technischer Aufbau-Einsatzleiter in bombengeschädigten Städten in Deutschland. Daneben arbeitete er als Journalist. 1958 Auszeichnung mit dem Dichterring der Lippischen Rose. Er war Mitglied in plattdeutschen Vereinigungen und Ehrenmitglied der Lippischen plattdeutschen Vereinigung. Er starb am 31. März 1963 in Hameln.

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Johann Willer

Geboren am 8. Dezember 1876 in Rotekuhle. Er war Malermeister sowie Mitbegründer und Vorsitzender der Lippischen Plattdeutschen Vereinigung in Detmold. Er starb am 16. September 1964 in Hiddesen.

Selbständige Veröffentlichungen: Feldzugserinnerungen 1914-1915. Detmold: Meyer 1915. 86 S. (Lipp. LB Detmold) – Durch Serbien und Mazedonien. Stimmungsbilder aus dem Balkan-Feldzuge 1915-1916. Detmold: Meyer 1916. 60 S. [Abb.] (Lipp. LB Detmold) – Ollerhand van düt un dat up hauch un platt. Hiddesen, Detmold 1956. 48 S. (Bibl. WHB Münster, Lipp. LB Detmold, ULB Münster, StLB Dortmund).

Unselbständige Veröffentlichungen in: Lipp. Post 82, Nr. 31 vom 6.2.1929: Korl Biegemann teon 75. Geburtstag – Dorf-Kalender N.F. 1952: Korl Biegemann un dat korte Fell [Ged.]; Korl Biegemann un Albrecht Kronshage [Ged.]; N.F. 6, 1954: Der Knickhof. Eine Legende um August Wiemann – Lipp. Landesztg., Detmold, 187, Nr. 218 vom 18.9.1953: Friedrich Wienke zum Gedenken; Jg. 188, Nr. 254 vom 30.10.1954: De aule Klang. Gedichte in Lippsken Platt von Heinrich Wienke – Heimatland Lippe, Detmold, 54, 1961, Nr. 4: Iut muinr Scheoltiud [Abb.]; Jg. 69, 1976, Nr. 6 [Ged.].

Unselbständige Veröffentlichungen über Willer: W. Süvern: Johann Willer, in: Heimatland Lippe, Detmold, 54, 1961, Nr. 4, S. 98 [Fotogr.] – Ehrentag für Johann Willer. Zum 85. Geburtstag, in: Lipp. Landesztg., Detmold, 195, Nr. 285 vom 8.12.1961 – A. Stock: Johann Willer, ein Retter des Plattduitsken, wäre heute 100, in: Lipp. Rundschau, Nr. 279 vom 8.12.1976.

Bildnis: Fotogr. (Lipp. LB Detmold).

Nachlaß, Handschriftliches: I. Bestände in westfälischen Archiven – – II. Bestände und Handschriften außerhalb Westfalens: nicht bekannt.

Nachschlagewerke: Lipp. Bibl., Bd. 1, 1957 – keine weiteren Angaben ermittelt
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Wilhelm Oesterhaus, Portrait von Bruno Wittenstein

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