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Plattdeutsche Ecken 2008
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De Schwätzkenkeoken    12.07.08

Vör Johrn hät müine Nowerske Doris för ühre Frünnin teor Geburtsdagsfüer wat teo eten maket. Et hät eun paar Salate, jeude Menge Bodderbraute un eunen schönen Broon maket un teoläßt nau eunen Schwätzkenkeoken backen. Den Keoken hät et no eunen besunneren Rezept van ührer Modder maket, met Buddingguß up den Schwätzken wüil Doris woge, dat de Luie den jümmer cherne eten. Teo den Keoken hät et auk eune Schöttel Schmad schlaan.

Doris jühre Frünnin hät eun paar Kilometer wüit büi Bielefeld dänne wonnt un Doris moßte dat ganße Eten in ühren Volkswagen Käfer unnerbringen, wat garnich lichte was. De Botterbraute moßten up den Büifohrersitz, de Broonpott in den Feotrium doför. De Salate un de Schmad keumen up de Rückbank. Wüil de Platz knapp word, moßte de Schwätzkenkeoken up de Affloge hinner den Rücksitz un dobüi kamm nau eune dertiger Palette Euer, de moßten auk nau met. Met den bepackten Auto ess Doris iut de Infohrt up de Stroten fohrn un glüik an de örsten Ampel moßte et haulen. Kium stund dat Auto, da gaff et eunen ornliken Rums, wüil de Fohrer achter Doris nich uppaßt hät. De Botterbraute sind van den Sitz up den Broon ruttskt, de Salate und de Schmandschöttel unner de Vördersitze. De Schwätzkenkeoken ess in Doris ühren Nacken klatscht – heu ess nau warm wesen (domols gaff et nau keune Koppstützen in den Autos). Un de dreutig Euer sind an de Frontschüiben upschlaan. De Keerl iut den annern Auto kamm anstörtet un hät de Waandür upmaket. Heu hät sick de beschlawwerte Friu ankecken un froget: „Haben Sie sich übergeben?“ Dat Auto hät twors blauß eunen lüttken Dull hat un moßte doch upn Schrottplatz.

Der Zwetschenkuchen

Vor Jahren hat meine Nachbarin Doris für ihre Freundin zur Geburtstagsfeier etwas zu Essen gemacht. Sie hat ein paar Salate, jede Menge Butterbrote und einen schönen Braten gemacht und zuletzt noch eine Zwetschgenkuchen gebacken. Den Kuchen hat sie nach einem besonderen Rezept ihrer Mutter, mit Puddingguss auf den Zwetschgen, weil Doris glaubte, dass die Leute den immer gerne essen. Zu dem Kuchen hat sie auch eine Schüssel Sahne geschlagen.

Doris ihre Freundin hat ein paar Kilometer weit von Bielefeld gewohnt und Doris musste das ganze Essen in ihrem Volkswagen-Käfer unterbringen, was gar nicht leicht war. Die Butterbrote mussten auf den Beifahrersitz, der Bratentopf in den Fußraum davor. Die Salate und die Sahne kamen auf die Rückbank. Weil der Platz knapp wurde, musste der Zwetschgenkuchen auf die Ablage hinter dem Rücksitz und dazu kam noch eine dreißiger Palette Eier, die mussten auch noch mit. Mit dem bepackten Auto ist Doris aus der Einfahrt auf die Straße gefahren und gleich an der ersten Ampel musste sie halten. Kaum stand das Auto, da gab es einen ordentlichen Knall, weil der Fahrer hinter Doris nicht aufgepasst hatte. Die Butterbroten sind von dem Sitz auf den Braten gerutscht, die Salate und die Sahne unter die Vordersitze. Der Zwetschgenkuchen ist in Doris’ Nachen geklatscht – er ist noch warm gewesen (damals gab es noch keine Kopfstützen in den Autos). Und die dreißig Eier sind an der Frontscheibe aufgeschlagen.

Der Mann aus dem anderen Auto kam angestürzt und hat die Wagentür aufgemacht. Er hat sich die angeschlabberte Frau angeschaut und gefragt: „haben Sie sich übergeben?“ Das Auto hatte zwar bloß eine kleine Beule und musste doch auf den Schrottplatz.