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Os Kind in der Ahrntetüit van Werner Zahn

Wenn eck vandage de Maijjdresker up den grauten Feilern seuh, mott eck jümmer doanne denken, wo et vör ungeföhr füiwensesstig Johrn was. Velle Famüiljen hadden ühr eugenes Kauernfeild. Wenn de Ahrntetüit kamm, was de Seußen kloppet un müin Hoppa hät olls met de Hand affmeijjet. Müine ganße Famüilje moßte helpen un de schnien Mehle teo Garben teokaupe binn´n. Ungefohr sesse Garben worn met de Ooren no boben teo Hocken teohaupesettet, domie seu dreujen konn´n. Wüi Kinner häbben üs dänn chern doinne büihuddert.

Was dat Kauern dreuje, kamm de Peerwaan van´n Biuern un olle Garben sin uplaan worn. Aff gink et teo´r Deskemaschüinen, de oll van sümst iut den Garbe in Käuerntken, Strauh un Sprugge maket.
Wüi häbben damols de Mällkäuerntken in in Pucken in de Mühlen brocht un de Strauhballen os Streu för iuse Schwüine un Siegen wedder metnommen.

Niu was för üs Kinner de Tüit kommen, eunen Draken teo bibben. Iut Rästen van Tappeutenleisten was dat Gerüste för den Draken teohaupebastelt. Biuten harümme was dänn eun Binnfahmt strammet, ümme den dänn dat lichte bunte Drakenpapür strammetun pecket worte. Dorup krüigte de Draken nau Augen un Mund un eunen langen Stert. Heu was iut eunen Binnfahmt, de met Papürschloifen upflöddert un beschwert worte.

Niu gink et riut up dat Stöppelfeild, an euner langen Schnewwer ws de Draken niu tiejen den Wind togen. Faken moßten nau velle kleune Ännerungen maket wern bät heu üd van boben spaddelick angnuichelte.

Als Kind in der Erntezeit   von Werner Zahn

Wenn ich heute die Mähdrescher auf den großen Feldern sehe, muss ich immer daran denken, wie es vor ungefähr fünfundsechzig Jahren war. Viele Familien hatten ihr eigenes kleines Kornfeld. Wenn die Erntezeit kam, wurde die Sense geklopft und mein Opa mähte alles mit der Hand ab. Meine ganze Familie musste helfen und die geschnittenen Halme zu Garben zusammenbinden. Etwa sechs Garben wurden mit den Ähren nach oben zu Hocken zusammengestellt, damit sie trocknen konnten. Wir Kinder haben uns dann gern darin versteckt.

War das Korn trocken, kam der Pferdewagen vom Bauern und alle Garben wurden aufgeladen. Ab ging es zur Dreschmaschine, die schon von selbst aus den Garben in Körner, Stroh und Spreu machte. Wir haben damals die Mehlkörner in Säcken in die Mühle gebracht und die Strohballen als Streu für unsere Schweine und Ziegen wieder mitgenommen.

Jetzt war für uns Kinder die Zeit gekommen, einen Drachen zu bauen. Aus Resten von Tapetenleisten wurde das Gerüst für den Drachen zusammengebastelt. Außen rum wurde dann ein Bindfaden gespannt, um den dann das leichte, bunte Drachenpapier gespannt und geklebt wurde. Darauf bekam der Drachen noch Augen und Mund und einen langen Schwanz. Er bestand aus einem Bindfaden, der mit bunten Papierschleifen geschmücktund beschwert wurde.
Jetzt ging es raus auf das Stoppelfeld, an einer langen Schur wurde der Drachen nun gegen den Wind gezogen. Oft mussten noch viele kleine Änderungen vorgenommen werden bis er uns von oben zappelnd anlachte.

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