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Kläsken in Lemje
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Jeudes Johr ess Kläsken in lemje, de öllste Johrmarkt in de Stadt. Kläsken stoht för „Nikolaus“, de Stadt ühr Schutzheuliger un de Kaupluie ühr Patron. Nikolaus von Myra hät in´n 3. un 4. Johrhunnert liebet un de Kerken inner Lemjer Aulstadt es änne wüjjet. In euner Urkunne iut den Johr 1245 sind Lemjes Stadtprivilegien naumol attestiert worn un do worchte auk de Kläschenmarkt upfohrt. Wohrschüinlik es de Markt öller un met de Kerken teohaupe stiftet worn. Kläsken was oll jümmer nich blaus Kirchwüjje, et was eune Messe, up de de Kaupluie ühre Ware anbeuen hät. Lemjes Kaupluie sind inner Hanse wesen un wüit harümme kommen. Teon Winter (frohr konn man in´n Winter nich reusen, de Stroten sind teo schlächte wesen) sind seu met ühren Waren in Lemje trüjje wesen; do konn man up Kläsken wat Nüjjet anbeuen un geoe Geschäfte maken. Et es nau gornich seo lange her, dat teo Kläsken auk Saken för Landwertschaft un Hiushalt anboen worchten un up den Gasthiusern ühren Stoben Pöttkerüjje un Tuig teo kaupen was. Öber auk in den aulen Tüiten gaff et up Kläsken Schlickarüjje, wat teo eten un ornlik wat teo drinken. Et gaff oll frohr Tand teo kaupen un geoe Geliegenheut för Spitzbeoben, den eunen eoder anneren Daler teo kleuwen.

Un oll 1912 stund inner „Lippsken Post“ öwwer Kläsken: „Die neuesten Schlager werden dann zur Laute gesungen werden und überall Leben bringen.“

Kläschen in Lemgo


Jedes Jahr  ist Kläschen in lemgo, der älteste jahrmarkt in der Stadt. Kläsken steht für „Nikolaus“, der Schutzheilige der Stadt und der Patron der Kaufleute. Nikolaus von Myra hatte im 3. Und 4. Jahrhundert gelebt und die Kirche in der Lemgoer Altstadt ist ihm geweiht. In einer Urkunde aus dem jahr 1245 sind Lemgos Stadtprivilegien nochmal attestiert worden und da wurde auch der Kläschenmarkt aufgeführt. Wahrscheinlich ist der Markt älter und mit der Kirche zusammen gestiftet worden. Kläschen war schon immer nicht bloß Kirchweihe, es war eine Messe, auf der Kaufleute ihre Ware angeboten haben. Lemgos Kaufleute sind in der Hanse gewesen und weit herum gekommen. Zum Winter (früher konnte man im Winter nicht reisen, die Straßen sind zu schlecht gewesen) sind sie mit ihren Waren in Lemgo zurück gewesen, da konnte mann auf Kläschen was Neues anbieten und gute Geschäfte machen. Es ist noch garnicht so lange her, dass zu Kläschen auch Sachen für die Landwirtschaft und den Haushalt angeboten wurden und es in den Zimmern der Gasthäuser Tonwaren und Zeug zu kaufen gab. Aber auch in den alten Zeiten gab es auf Kläschen Schleckereien, was zu essen und ordentlich was zu trinken. Es gab auch früher Tand zu kaufen und Gelegenheit für Spitzbuben, den einn oder andern Taler zu klauen.

Und schon 1912 stand in der „Lippischen Post“ über Kläschen: „Die neuesten Schlager werden dann zur Laute gesungen werden und überall Leben bringen.“