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Bierlala (Volksweise)
Text zum Ausdruck hier.
Lied anhören hier.

Osse Bierlala ’n lütchen Junge was,
sette heu sick süinen Taiten up’n Schaot:
„Diu bist müin Kind, müin leuwe Suhn,
Wüi wiu teohaope no der Kermisse gohn!“
„Es man geot,“ sächt heu,“es man geot,“
sächt heu, es man geot,“ sächt Bierlala.

Osse Bierlala inne Scheole kam,
sett heu sick ünner an’n End;
heu was seo’n richtigen Stoffeljohann,
verleut sick stets up süinen Nebenmann:
„Sächt müi teo,“ sächt heu, „sächt müi teo“,
sächt heu, “sächt müi teo,“ sächt Bierlala.

Osse Bierlala no der Kermisse ging,
kam heu vur’n Wertshiuse an;
de Wertsfruwwe stund juste vür der Dür
un hadde seone scheune witte Schörten vör:
„Wat es dat?“ sächt heu, „wat es dat,“
sächt heu, „wat es dat?“ sächt Bierlala.

Osse Bierlala inne Weertsstoben kam,
van Gästen was seu vull;
heu sette sick up de Obenbank
un make süine Büstellunge swank:
„n’ lütchen Kümmel,“ sächt heu, „’n lütchen Kümmel,“
sächt heu, „’n lütchen Kümmel,“ sächt Bierlala.

Osse Bierlala uppe Kermisse kam,
sach heu vell Lüitkens stohn;
heu froge nich, van wie un wann,
heu packe seu glücks büi’n Arme an:
„düi mak eck lüin,“ sächt heu, „düi mag eck lüin,“
sächt heu, „düi mag eck lüin,“ sächt Bierlala.

Osse Bierlala Saldate was,
moßt heu up Posten stohn;
da kam eun Mann iut Frankrüik her,
de wusste nich, wo Düitskland wor:
„Eck weis düi dat,“ sächt heu, „eck weis düi dat,“
sächt heu, „eck scheut düi daot,“ sächt Bierlala.

Osse Bierlala in’n Krüije was,
do ging et lustig her;
de Kiugel flogen en ümme de Aoern,
do smeit heu süine Flinten int Kavern:
„Eck goh no Hius,“ sächt heu, „eck goh no Hius,“
sächt heu, eck goh no Hius,” sächt Bierlala.

Osse Bierlala niu storben was,
Soll heu bugraben wern;
de Glocken klangen dump un swor,
do bleiw keun Aoge tranenleer.
„Eck liewe nau,“ sächt heu, „eck liewe nau,“
sächt heu, “eck liewe nau,” sächt Bierlala.

 

Bierlala

Karaoke-Version hier

Als Bierlala ein kleiner Junge war,
saß er sich bei seinem Vater auf dem Schoß:
„Du bis mein Kind, mein lieber Sohn,
wir wollen zusammen zur Kirmes gehen.
„Ist man gut,“ sagt er, „ist man gut,“
sagt er, „ist man gut,“ sagt Bierlala.

Als Bierlala ind die Schule kam,
setzte er sich unten ans Ende;
er war so ein richtiger Stoffeljohann,
verließ sich immer auf seinen Nebenmann:
„Sag mir vor,“ sagt er, „sag mir vor,“
sagt er, „sag mir vor,“ sagt Bierlala.

Als Bierlala zur Kirmes ging,
kam er vorm Wirtshaus an;
die Wirtsfrau stand gerade vor der Tür
und hatte so eine schöne weiße Schürze an.
„Was ist das?“ sagt er, „was ist das?
sagt er, „was ist das?“ sagt Bierlala.

Als Bierlala in die Wirtsstube kam,
von Gästen war sie voll;
er setzte sich auf die Ofenbank
und machte schnell seine Bestellung:
„’n kleinen Kümmel,“ sagt er, „’n kleinen Kümmel,“
sagt er, „’n kleinen Kümmel,“ sagt Bierlala.

Als Bierlala auf die Kirmes kam,
sah er viele Mädchen stehen;
er fragte nicht nach wie und wann,
er packte sie gleich am Arm an:
„Dich mag ich leiden,“ sagt er, „dich mag ich leiden,“
sagt er, „dich mag ich leiden,“ sagt Bierlala.

Als Bierlala Soldat war,
musste er auf dem Posten stehen;
da kam ein Mann aus Frankreich daher,
der wusste nicht wo Deutschland war.
„Ich zeig dir das,“ sagt er, „ich zeig dir das,“
sagt er, „ich zeig dir das,“ sagt Bierlala.

Als Bierlala im Krieg war,
da ging es lustig her;
die Kugeln flogen ihm um die Ohren,
da schmiss er seine Flinte ins Korn:
„Ich geh nach Haus,“ sagt er, „ich geh nach Haus,“
sagt er, „ich geh nach Haus,“ sagt Bierlala.

Als Bierlala nun gestorben war,
sollte er begraben werden,
die Glocken klangen dumpf und schwer,
da blieb kein Auge tränenleer.
„Ich lebe noch,“ sagt er, „ich lebe noch,“
sagt er, „ich lebe noch,“ sagt Bierlala.
sächt heu, “eck liewe nau,” sächt Bierlala.

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