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Plattdeutsche Ecken 2008
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De Papürmühlen in´n Lippsken   10.05.08

 Dat örste Papür in Duitskland word 1390 in Ulman Stromer süiner Papürmühlen Mühlen donne büi Nürnberg maket. Papürmaker iut Italien sind domols no Nürnberg kommen un hadden ühr Kenntnisse öwwer de Papürproduktscheon metbrocht. Os dänn Gutenberg den Beokdruck met bewegliken Lettern erfunnen hät, ess de Nofroge no Papür stark anstiegen un de Papürmakerüjje hät sick rüitsk iutbreitet. In´n Lippsken word de örste Papürmühlen 1555 in Bentrup büi Breoke grünnet, dono keumen Hillentrup 1584, Kalldorf 1603, Berlebeck 1607, Pivitaheide 1673, Lügde 1692 (damols was Lügde no nich lippsk) un Schüer 1692 doteo. Papür word iut Plünnen, Aultpapür un Lüim maket un was bät teom Anfang van´n 19. Johrhunnerts nich nau dühr dur, sunnern auk för de meusten Minsken wat ganß besunneret. Teor Massenware ess Papür örst met de Industrialisierung worn.

Aff de tweu Hälfte van´n 19. Johrhunnerts konn met de nüjjen Papüermaschüinen (Langsieb-Papürmaschüinen 1798, Rundsiebmaschüinen 1805) un met den nüjjen Rauhmatriol Holtschliff (1843/44) Papür os Massenware in Farüiken maket wern. De velle lüttken Papürmakerüjjen moßten met de nüjjen wertschaftliken Bedingungen lieben un sick wat infallen loten. Dat Handschöppen van´n Papür word upgiewen, dat hät sick nich mahr lauhnt. In de Papürmühlen in Schüer word de Betrieb up de Produktscheon van Aktendeckeln ümmestellt un in´n 20. Johrhunnert kamm nau eun Pangscheonsbetrieb doteo, domet de Famüilje ühr Iutkommen hadde. Vandage gifft et in´n Lippsken keune Papürmühlen mahr, öbber manje aule Mühle steuht nau un de in Schüer ess niu eun Museum, wo man de aulen Maschüinen beküiken kann.

Ernst un Sabine wünsket schöne Pingsten.

Die Papiermühlen in Lippe

Das erste Papier in Deutschland wurde 1390 in der Papiermühle von Ulman Stromer nahe bei Nürnberg gemacht. Papiermacher aus Italien sind damals nach Nürnberg gekommen und hatte ihre Kenntnisse über die Papierproduktion mitgebracht. Als dann Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfunden hatte, ist die Nachfrage nach Papier stark angestiegen und die Herstellung von Papier hat sich rasch ausgebreitet. In Lippe wurden die ersten Papiermühlen 1555 in Bentrup und Brake gegründet, danach kamen Hillentrup 1584, Kalldorf 1603, Berlebeck 1607, Pivitsheide 1673, Lügde 1692 (damals war Lügde noch nicht lippisch) und Schieder 1692 dazu. Papier wurde aus Stoff, Altpapier und Leim gemacht und war bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts nicht nur sehr teuer, sondern es war für die meisten Menschen etwas ganz besonderes. Zur Massenware ist Papier erst mit der Industrialisierung geworden.

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte mit der neuen Papiersiebmaschine (Langsieb-Papiermaschinen 1789, Rundsiebmaschinen 1805) und mit dem neuen Rohmaterial Holzschliff (1843/44) Papier als Massenware in Fabriken gemacht werden. Die vielen kleinen Papiermachereien mussten mit den neuen wirtschaftlichen Bedingungen leben und sich was einfallen lassen. Das Handschöpfen vom Papier wurde aufgegeben, das hat sich nicht mehr gelohnt. In der Papiermühle in Schieder wurde der Betrieb auf die Produktion von Aktendeckeln umgestellt und im 20. Jahrhundert kam noch ein Pensionsbetrieb dazu, damit die Familie ihr Auskommen hatte. Heute gibt es in Lippe keine Papiermühle mehr, aber mach alte Mühle steht noch und die in Schieder ist nun im Museum, wo man die alten Maschinen begucken kann.


Ernst und Sabine wünschen schöne Pfingsten.