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Plattdeutsche Ecken 2008

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De aulen lippsken Nomen     1.03.08

 Wänn man vandage in de Famüiljenanzeigen in de Zeitung küikt, mott man sick mänjetmol öwwer de Eumkens jühre sältsomen Nomen wunnern. Doch süit eunigen Johrn sind auk wier de aulen Vörnomen in Mode. Seo gifft et nau wier Jungs, de Luidken, Süim eoder Peider heuten un büi den Meken sind Söfken, Anna un Lawüisken ganß besunners beliebt. Vandage gifft man den Kinnern wier de Nomen, de oll de Urgrautöllern hadden un de no Briuk un Herkomm sind. Öber de Öllern können ja nich wetten, wat ühre Kinner leter teo ühren Nomen söjjen. Mänjer kann süinen Nomen gornich lüin un eun annerer ess met den glüiken Nomen ganß teofrie.

Korl Biegemann hät in süinen Beok öwwer de lippsken Riedensorten un Sprickweorter auk de teo süiner Tüit breukliken Vörnomen uptehlt. Do hät heu schriewen, dat et frohr velle Dubbelnomen met den Vörnomen Hannken giewen hät: Hanntöns, Hannherm, Hannhinnerk eoder Hannpeider. Jüsken, Ajust, Fritken eoder Herm sind frohr auk beliebt wesen und för de Meken Lina, Minna un Greutsken. Mänje Mekennomen sind frohr beleibt wesen, de et vandage gornich mahr gifft. Ibeunken (= Ilsabein) ess seo eun Nome un dat es man geot seo, denn besunners schön ess de ja nich. Öber dat ess ja ollet Geschmackssacke. Ernst hät mol teo Wüihnachten eun Gedicht schrieben, do ess de Grautvadder unteofrie, wüil süine Enkel Leon un Noel heuten, un jeuder Nome den anneren ergiebt, wänn man änne truijjeees liest. Un dobüi hett heu Otto un süine Friu Anna un de beuden Namen kann man ja auk vörwärt un trüjjeees lesen. Doran hät heu nich dacht, os heu öwwer de Enkelnomen ränsenört hät. Ess eben ollet Geschmackssake.

Die alten lippischen Namen

 Wenn man heute in die Familienanzeigen in der Zeitung schaut, muss man sich manchmal über die seltsamen Namen der Neugeborenen wundern. Doch seit einigen Jahren sind auch wieder die alten Vornamen in Mode. So gibt es nun wieder Jungen, die Ludwig, Simon oder Peter heißen und bei den Mädchen sind Sophie, Anna und Louise ganz besonders beliebt. Heute gibt man den Kindern wieder die Namen, die schon die Urgroßeltern hatten und die Tradition haben. Aber die Eltern können ja nicht wissen, was ihre Kinder zu ihren Namen sagen. Mancher kann seinen Namen gar nicht leiden, ein anderer ist mit dem gleichen Namen ganz zufrieden.
 

 Karl Biegemann hat in seinem Buch über die plattdeutschen Redensarten und Sprichwörter auch die zu seiner Zeit üblichen Vornamen aufgezählt. Da hat er geschrieben, dass es früher viele Doppelnamen mit dem Vornamen Hanken gegeben hat: Hanntöns, Hannherm, Hannhinnerk oder Hannpeider. Jüsken, Ajust, Fritken oder Hermsind früher auch beliebt gewesen und für die Mädchen Lona, Minna und Gretchen. Viele Mädchennamen sind früher beliebt gewesen, die es heute gar nicht mehr gibt. Ibeunken ist solch ein Name und das ist man gut so, denn besonders schön ist der ja  nicht. Aber das ist alles Geschmacksache. Ernst hat mal zu Weihnachten ein Gedicht geschrieben, da ist der Großvater unzufrieden, weil seine Enkel Leon und Noel heißen, und jeder Name den anderen ergibt, wenn man ihn rückwärts liest. Und dabei heißt er Otto und seine Frau Anna und die beiden Namen kann man ja auch vorwärts und rückwärts lesen. Daran hat er nicht gedacht, als er über die Enkelnamen geschimpft hat. Es ist eben alles Geschmacksache..