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Keun Benihmen     22.03.08

 Euner müiner Frünne ess vörjet Johr in süinen Austervaleuf in Spanien wesen. Eunet ohmds gink heu met eunigen Frünnen in eun spansket Restaurant ümme eune Paella teo eten. Dat ess eun läcker Eten met Rüis, Gemoise, Fleusk un Meeresgewaß, dat in euner Pannen upn Disk kommt. Teo euner rächten Paella gehorn auk Muscheln, de ühre Scholen nau häbben un Garnelen, de nau nich iutpuhlt sind. Wüil man Deile van seo euner Paella asseo met den Fingern eten mott, hort teo jeuden Gedeck eune lüttke Fingerscholen met Water. Domet können de Finger affspoilt wern, bevör man dat Munddeok briuket. Teo süiner Paella hadde sick Martin eun Beuer kommen loten. An´n Nowerdisk satt eun Paar un hät auk Paella eten. De Kerl hät mahrmols beuse teo Martin haröwwer keken, den Kopp schöddelt un dänn met süiner Friu tustert. Os Martin eun tweutet Beuer kreig, do hät et de Kerl nich mahr iuthaulen. Heu sprang up, gink teo Martins Disk un see: „Junger Mann, Sie können doch zu einer Paella kein Bier trinken, dazu gehört Wein! Haben Sie denn gar kein Benehmen? Ich jedenfalls weiß, was sich gehört!“ Up de Antwort hät de wone Kerl gornich toiwen, heu hät sick ümmedraijjet un ess teo süiner Friu trüjje gangen. Heu hät sick up süinen Steohl plumpsen loten, sick de Scholen met den Water greppen un et in eunen Toch iutsoppen. Heu hät dat wal fört Mineralwater haulen. An´n annern Disk konn sick Martin un süine Frünne dat Lachen kium verknuipen. Fründlick hät seu teo den Kerl haröwwer wenket un dänn häbben olle ühre Finger in de Fingerscholen diuket, domet sick der Kerl mol anküiken konn, woför de Dinger do sind.

Un niu wünsket Ernst un Sabine ollen Lesern schöne Austerdage.

Kein Benehmen

 Einer meiner Freunde ist voriges Jahr in seinem Osterurlaub in Spanien gewesen. Eines Abends ging er mit einigen Freunden in ein spanisches Restaurant um eine Paella zu essen. Das ist ein leckeres Essen mit Reis, Gemüse, Fleisch und Meeresfrüchten, das in einer Pfanne auf den Tisch kommt.  Zu einer rechten Paella gehören auch Muscheln, die noch ihre Schalen haben und Garnelen, die noch nicht ausgepuhlt sind. Weil man also Teile der Paella mit den Fingern essen muss, gehört zu jedem Gedeck eine Fingerschale mit Wasser. Damit können die Finger abgespült werden, bevor man das Mundtuch benutzt. Zu seiner Paella hatte sich Martin ein Bier kommen lassen. Am Nachbartisch saß ein Paar und hat auch Paella gegessen. Der Kerl hat mehrmals böse zu Martin herübergeschaut, den Kopf geschüttelt und dann mit seiner Frau geflüstert. Als Martin ein zweites Bier bekommt, da hat es der Kerl nicht mehr ausgehalten. Er sprang auf, ging zu Martins Tische und sagte: „Junger Mann, Sie können doch zu einer Paella kein Bier trinken, dazu gehört Wein! Haben Sie denn gar kein Benehmen? Ich jedenfalls weiß, was sich gehört!“ Auf die Antwort hat der wütende Kerl gar nicht gewartet, er hat sich umgedreht und ist zu seiner Frau zurückgegangen. Er hat sich auf seinen Stuhl plumpsen lassen, sich die Schale mit dem Wasser gegriffen und sie in einem Zug ausgetrunken. Er hat das wohl für Mineralwasser gehalten. Am anderen Tisch konnten sich Martin und seine Freunde das Lachen kaum verkneifen. Freundlich haben sie zu dem Kerl hinübergewinkt und dann haben sie alle ihre Finger in die Fingerschale getaucht, damit sich der Kerl mal ansehen konnte, wofür die Dinger da sind.

Und nun wünschen Ernst und Sabine allen Lesern schöne Ostertage.